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Von seinem Onkel überumpelt gerät Júlio Santana, der als Sohn einer armen Familie im Nordosten Brasiliens keine Chance auf einen anständig bezahlten Beruf hat, mit 17 Jahren auf die von ihm anfangs nur widerwillig eingeschlagene, Jahrzehnte dauernde Laufbahn eines Auftragsmörders. Klester Cavalcanti hat diese Biographie aufgeschrieben. In Júlio Santana, der ohne Hass, aber auch ohne Mitleid seinem Geschäft nachgeht und im Lauf seiner Karriere fast 500 Menschen umbringt, begegnen wir einem Familienvater, einem Hinterwäldler mit schlichtem und doch nachdenklichem Gemüt, der seinen Beruf…mehr

Produktbeschreibung
Von seinem Onkel überumpelt gerät Júlio Santana, der als Sohn einer armen Familie im Nordosten Brasiliens keine Chance auf einen anständig bezahlten Beruf hat, mit 17 Jahren auf die von ihm anfangs nur widerwillig eingeschlagene, Jahrzehnte dauernde Laufbahn eines Auftragsmörders. Klester Cavalcanti hat diese Biographie aufgeschrieben. In Júlio Santana, der ohne Hass, aber auch ohne Mitleid seinem Geschäft nachgeht und im Lauf seiner Karriere fast 500 Menschen umbringt, begegnen wir einem Familienvater, einem Hinterwäldler mit schlichtem und doch nachdenklichem Gemüt, der seinen Beruf akribisch und ehrgeizig praktiziert. Seine Tätigkeit rückt ihn dabei immer wieder in die Nähe brasilianischer Politik; so ist er an der Verfolgung von Gewerkschaftern beteiligt und wird zum Mörder der ersten Guerilleros in den siebziger Jahren. Doch er tötet auftragsgemäß vor allem 'gewöhnliche' Menschen; pedantisch hat er in einem Notizbuch mit Donald-Duck-Motiv alle Morde und deren z.T. mächtige Auftraggeber festgehalten - seine Lebensversicherung. Nach 35 Jahren schafft er endlich den Absprung. Seine Kinder halten ihn bis heute für einen Polizisten. Ein aufwühlendes Buch über die Entstehung von Menschenverachtung, Skrupellosigkeit und über die Normalität des Mordens - nicht nur in Brasilien.
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Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Kaum zu fassen ist die "Monstrosität dieser Biografie" des brasilianischen Auftragsmörders Júlio Santana, die der Journalist Klester Cavalcanti auf Grundlage von im Zeitraum von sieben Jahren geführten Gesprächen aufgeschrieben hat, meint Rezensentin Eva-Christina Meier. Trotz 492 Morden läuft der Mann frei in Brasilien herum, empört sich die Rezensentin gemeinsam mit dem Autor, dessen Buch zwar wie ein Roman abgefasst, aber keineswegs fiktionalen Charakters sei. Zwar ist sich Meier nicht ganz sicher, ob man der Wahrheit mit einer solchen Literarisierung wirklich einen guten Dienst erweist, doch ist sie in jedem Fall gefesselt von der Lektüre, die viel von Brasiliens Geschichte aufschließt. Dies liegt vor allem auch daran, dass die vorliegende Übersetzung mit erhellenden Kommentaren zur brasilianischen Geschichte versehen ist.

© Perlentaucher Medien GmbH
'Das Buch ist reich an Details, nüchternen Fakten und voller Emotionen - ein erstklassiges Buch.' Entre Livros, Rio de Janeiro